Entwicklungen in der Arbeitswelt

  • 1.0: Industrialisierung (Maschinen machen die Arbeit effektiver)
  • 2.0: Massenproduktion (Anfänge des Wohlfahrtsstaats)
  • 3.0: Soziale Marktwirtschaft (freier Wettbewerb + soziale Absicherung)
  • 4.0: Computer und Internet beeinflussen die Arbeitswelt

Industrie 4.0 - Erwartungen an die Arbeitnehmer

  • Flexibilität: Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Aufgabenbereiche; Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung
  • Mobilität: Bereitschaft an verschiedenen Orten zu arbeiten (zu Hause, Zweigstelle, Ausland) oder sogar für eine Stelle umzuziehen
  • Solidarität: Individuen müssen in der Gesellschaft füreinander Verantwortung übernehmen, z.B. heute durch Pflichtversicherungen
  • Identifikation: AN identifiziert sich mit dem Unternehmen und ist daher einsatzbereiter und engagierter
  • Schlüsselqualifikationen
    • Fachkompetenz: Berufsspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten
    • Sozialkompetenz: Teamfähigkeit, Toleranz, Kommunikationsfähigkeit
    • Handlungskompetenz: Transfer, Problemlösendes Denken
    • Selbstkompetenz: Kritikfähigkeit, Selbsteinschätzung
  • Lebenslanges Lernen: Bereitschaft, sich fort- und weiterzubilden wg. kurzer Halbwertszeit des Wissens (z.B. IT) und steigenden Qualifikationen

Lebenslanges Lernen: Berufliche Fortbildung

berufsbegleitende Fortbildung berufliche Aufstiegsfortbildung
Schulungen Fern- oder Abendstudium
Fortbildungen, z.B. Programmierkurse Meister- und Technikerschule
Workshops Betriebswirt
Seminare Ausbilderschein
VHS-Kurse (z.B. Fremdsprachen)  

Modelle flexibler Arbeitszeitgestaltung

  • Arbeitszeitkonten: festgelegte Arbeitszeit über einen bestimmten Zeitraum kann flexibel abgeleistet werden.
  • Gleitzeit: flexible Anfangs-/Endzeiten; Anwesenheit erforderlich in Kernzeit
  • Funktionszeit: Zeit, in der ein Betrieb funktionsfähig sein muss; das Team legt individuelle Arbeitszeiten fest
  • Vertrauensarbeitszeit: aufgabenorientierte Arbeitsorganisation ohne formelle Zeiterfassung; hohe Eigenverantwortung
  • Teilarbeitszeit: Arbeitszeit ist kürzer als bei vergleichbarer Vollzeitbeschäftigung; oft relativ flexibel für AN wählbar.
  • Arbeit auf Abruf: Grundvereinbarung über durchschnittliche Wochenstundenzahl; Abruf der Arbeitsleistung je nach Bedarf
  • Wahlarbeitszeit: auf Stoßzeiten abgestimmter Personalbedarfsplan; Wahl der Einsatzzeiten nach Absprache mit Kolleg*innen
  • Telearbeit/Remotearbeit: Arbeit von zu Hause oder an Außenstandorten, relativ freie Zeiteinteilung; Verbindung über Telefon und/oder Internet.

Auswirkungen flexibler Arbeitszeiten

… für den*die Arbeitnehmer*in

  • pro:
    • mehr Freizeit für effektive AN (bei Vertrauensarbeitszeit)
    • Entspannung und höhere Effizienz durch Abgleich mit persönl. Biorhythmus
    • bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • contra:
    • keine klare Trennung von Arbeit und Freizeit und daher oft mehr Arbeitsstunden (bei Homeoffice z.B.)

… für den*die Arbeitgeber*in

  • pro:
    • unbezahlte Mehrarbeit bei hohem Arbeitspensum (bei Vertrauensarbeitszeit)
  • contra:
    • evtl. Ausnutzen vom Vertrauen des*r AG (geringere Produktivität)
    • organisatorischer Mehraufwand
    • AG braucht gewisses Personal vor Ort zu bestimmten Zeiten

… für die Gesellschaft

  • pro:
    • Arbeitsplatz als Lebensmittelpunkt \rightarrow Kinderbetreuung einfacher
    • höhere Zufriedenheit wegen individueller Anpassung an Lebensumstände und Persönlichkeit
    • bessere Dienstleistungen durch längere Öffnungszeiten, Bereitschaft und Notdienste
  • contra:
    • Arbeitsplatz als Lebensmittelpunkt \rightarrow Vernachlässigung von sozialen Kontakten außerhalb der Arbeit
    • Wert eines Individuums / eines Betriebs basiert nur noch auf Leistung und Produktivität
    • Druck immer leistungsfähig zu sein und zu funktionieren