06. Arbeiten 4.0
Entwicklungen in der Arbeitswelt
- 1.0: Industrialisierung (Maschinen machen die Arbeit effektiver)
- 2.0: Massenproduktion (Anfänge des Wohlfahrtsstaats)
- 3.0: Soziale Marktwirtschaft (freier Wettbewerb + soziale Absicherung)
- 4.0: Computer und Internet beeinflussen die Arbeitswelt
Industrie 4.0 - Erwartungen an die Arbeitnehmer
- Flexibilität: Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Aufgabenbereiche; Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung
- Mobilität: Bereitschaft an verschiedenen Orten zu arbeiten (zu Hause, Zweigstelle, Ausland) oder sogar für eine Stelle umzuziehen
- Solidarität: Individuen müssen in der Gesellschaft füreinander Verantwortung übernehmen, z.B. heute durch Pflichtversicherungen
- Identifikation: AN identifiziert sich mit dem Unternehmen und ist daher einsatzbereiter und engagierter
- Schlüsselqualifikationen
- Fachkompetenz: Berufsspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten
- Sozialkompetenz: Teamfähigkeit, Toleranz, Kommunikationsfähigkeit
- Handlungskompetenz: Transfer, Problemlösendes Denken
- Selbstkompetenz: Kritikfähigkeit, Selbsteinschätzung
- Lebenslanges Lernen: Bereitschaft, sich fort- und weiterzubilden wg. kurzer Halbwertszeit des Wissens (z.B. IT) und steigenden Qualifikationen
Lebenslanges Lernen: Berufliche Fortbildung
berufsbegleitende Fortbildung | berufliche Aufstiegsfortbildung |
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Schulungen | Fern- oder Abendstudium |
Fortbildungen, z.B. Programmierkurse | Meister- und Technikerschule |
Workshops | Betriebswirt |
Seminare | Ausbilderschein |
VHS-Kurse (z.B. Fremdsprachen) |
Modelle flexibler Arbeitszeitgestaltung
- Arbeitszeitkonten: festgelegte Arbeitszeit über einen bestimmten Zeitraum kann flexibel abgeleistet werden.
- Gleitzeit: flexible Anfangs-/Endzeiten; Anwesenheit erforderlich in Kernzeit
- Funktionszeit: Zeit, in der ein Betrieb funktionsfähig sein muss; das Team legt individuelle Arbeitszeiten fest
- Vertrauensarbeitszeit: aufgabenorientierte Arbeitsorganisation ohne formelle Zeiterfassung; hohe Eigenverantwortung
- Teilarbeitszeit: Arbeitszeit ist kürzer als bei vergleichbarer Vollzeitbeschäftigung; oft relativ flexibel für AN wählbar.
- Arbeit auf Abruf: Grundvereinbarung über durchschnittliche Wochenstundenzahl; Abruf der Arbeitsleistung je nach Bedarf
- Wahlarbeitszeit: auf Stoßzeiten abgestimmter Personalbedarfsplan; Wahl der Einsatzzeiten nach Absprache mit Kolleg*innen
- Telearbeit/Remotearbeit: Arbeit von zu Hause oder an Außenstandorten, relativ freie Zeiteinteilung; Verbindung über Telefon und/oder Internet.
Auswirkungen flexibler Arbeitszeiten
… für den*die Arbeitnehmer*in
- pro:
- mehr Freizeit für effektive AN (bei Vertrauensarbeitszeit)
- Entspannung und höhere Effizienz durch Abgleich mit persönl. Biorhythmus
- bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- contra:
- keine klare Trennung von Arbeit und Freizeit und daher oft mehr Arbeitsstunden (bei Homeoffice z.B.)
… für den*die Arbeitgeber*in
- pro:
- unbezahlte Mehrarbeit bei hohem Arbeitspensum (bei Vertrauensarbeitszeit)
- contra:
- evtl. Ausnutzen vom Vertrauen des*r AG (geringere Produktivität)
- organisatorischer Mehraufwand
- AG braucht gewisses Personal vor Ort zu bestimmten Zeiten
… für die Gesellschaft
- pro:
- Arbeitsplatz als Lebensmittelpunkt Kinderbetreuung einfacher
- höhere Zufriedenheit wegen individueller Anpassung an Lebensumstände und Persönlichkeit
- bessere Dienstleistungen durch längere Öffnungszeiten, Bereitschaft und Notdienste
- contra:
- Arbeitsplatz als Lebensmittelpunkt Vernachlässigung von sozialen Kontakten außerhalb der Arbeit
- Wert eines Individuums / eines Betriebs basiert nur noch auf Leistung und Produktivität
- Druck immer leistungsfähig zu sein und zu funktionieren